Deutscher Fußball – Marketing weltweit
January 29, 2019
Der Deutsche Fußball richtet sein Augenmerk vermehrt auf ausländische Märkte. Dies fiel besonders bei den von den Vereinen absolvierten Trainingslagern außerhalb von Deutschland Anfang diesen Jahres auf. So fuhren die meisten Vereine aufgrund des Klimas und der Nähe zur Vorbereitung auf die Rückrunde nach Spanien. Allerdings werden bei anderen Destinationen der wirtschaftliche Zweck und die Marketingziele deutlich, die die Vereine verfolgen. So reiste der DFB-Sieger Eintracht Frankfurt wiederholt nach Florida, begleitet von ESPN. Dies vor allem als Schritt der weltweiten Vermarktung, so der Manager. Andere Planungen unterstreichen das: Im Herbst wird unter der Leitung von Frankfurt in Michigan, USA ein Fußballinternat eröffnet, u.a. mit dem Ziel Spieler für die Zukunft auszubilden, um diese dann nach Europa zu lotsen. Darüber hinaus soll ein Marketingbüro in New York errichtet werden, womit sich der Verein anderen Vereinen, wie dem FC Bayern und Schalke 04 anschließt,. Diese unterhalten bereits Büros und Fußballschulen in Asien, Afrika und Amerika.
Für den Deutschen Fußball ist es eben wichtig, neue Märkte zu erschließen, so auch in den USA, einem Land, in dem der Fußball nicht an erster Stelle steht, aber die Chance besteht, noch Einfluss nehmen zu können und Fans zu gewinnen. Dies ist vor allem in Hinblick auf die WM 2026, die in den USA stattfinden, verständlich, da potentiell dort als Gastgeberland eine Begeisterung entstehen könnte. Zusätzlich gilt der amerikanische Markt als wichtigster Sport- und Medienmarkt der Welt. Die Bemühungen hierzu lassen sich auch anhand der Marketingreisen von Borussia Dortmund und dem FC Bayern im Sommer 2018 aufzeigen. Den Höhepunkt der Bayern stellten hier die Topspiele gegen Juventus Turin und Manchester United dar, und zwar auf US-Boden, was den Bayern nicht nur Geld, sondern auch Aufmerksamkeit bescherte. Eine ähnliche Entwicklung kann man auch umgekehrt sehen: So wird der American Football in Europa immer präsenter, entweder durch einzelne Spiele oder aber allein durch den Superbowl, der trotz der Zeitverschiebung eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen in Europa begeistert. Dies alles mit dem Ziel, Märkte zu gewinnen.
Allerdings sind einige Auslandsreisen und -engagements umstritten, auch beim FC Bayern. Dieser hat sein Trainingslager in Doha, Katar und trainiert dort in einem der modernsten Trainingszentren der Welt,. An sich perfekte Voraussetzungen. Aber ist Katar aufgrund der dortigen Menschenrechtslage sehr umstritten. So sind Frauen noch immer stark benachteiligt und es wird vorgeworfen, dass die Arbeiter, die die Stadien für das Prestigeprojekt WM 2022 bauen, wie Sklaven leben und arbeiten müssen. So hatte sich ein finnischer Nationalspieler geweigert, dort mit der Nationalmannschaft zum Training hinzureisen. Aufgrund des öffentlichen Drucks werden zwar langsam Verbesserungen angeschoben, die Situation ist dennoch weiterhin prekär. Dass Bayern trotz der Kritik bereits zum neunten Mal in Folge hinfährt, liegt auch an den Sponsorenverträgen mit Staatsunternehmen wie Qatar Airways, welche den Bayern über 10 Millionen Euro jährlich einbringen. Bezüglich eines solchen Engagements muss man aber auch andere Vereine kritisch betrachten.
Abschließend muss man noch einen Blick zur DFL werfen. Dieser subventionierte Werder Bremen ein Trainingslager in Südafrika, indem sie die Kosten für ein solches mittrug. Dies mit dem Ziel ,das Produkt Bundesliga in der Welt bekannter und attraktiver zu machen. Dies bedeutet nicht, dass in Zukunft Bundesligaspiele im Ausland stattfinden sollen, wie beispielsweise die spanische Liga angekündigt hat. Aber man will bestehende Kontakte pflegen, ausbauen und neue Märkte bezüglich der Übertragungsrechte erschließen. Bereits jetzt nimmt die DFL über 280 Mio. Euro im Ausland ein. Hierfür sind neue Märkte wie Amerika, Afrika und Asien von Bedeutung. Die Gründung eines Büros zur Vermarktung in New York diesen Herbst zeigt dies am besten auf.
Es wird spannend, die angestoßenen Entwicklungen in den nächsten Jahren zu beobachten. Vielleicht entwickelt sich ja auch hier in den USA eine Fankultur für die Bundesliga.
https://www.dfl.de/en/news/new-office-in-new-york-dfl-brings-bundesliga-closer-to-american-markets/
https://www.soccerwire.com/notes/eintracht-frankfurt-opening-new-football-academy-in-michigan/
Best regards
und viele Grüße aus Charlotte
Reinhard von Hennigs
www.bridgehouse.law
und viele Grüße aus Charlotte
Reinhard von Hennigs
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