Klage gegen Porsche von Gericht in New York abgewiesen

Am 30. Dezember 2010 hat ein US-Gericht in New York die Klage von insgesamt 39 Investoren gegen den Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche wegen Unzulässigkeit vollumfänglich abgewiesen.

Hintergrund der Klage war der Versuch von Porsche im Jahr 2008 den Konkurrenten VW zu übernehmen. Porsche hatte mit sich rund 74 Prozent der VW-Stammaktien gesichert und dabei einen Höhenflug der Papiere auf teilweise über 1000 Euro ausgelöst. Diese Optionsgeschäfte sorgten zeitweise für atemberaubende Gewinne in der Porsche-Bilanz.

Investoren, die jedoch auf fallende Kurse gewettet hatten, mussten die knapp gewordenen frei verfügbaren Aktien zu weit überhöhten Preisen kaufen. Den Schaden in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar machten die Investoren in ihrer Klage geltend.

Die Investoren werfen Porsche vor, die Informationen zu spät veröffentlicht zu haben. Daneben greifen die Kläger auch den früheren Porsche-Vorstandschef Wendeling Wiedekind und den ehemaligen Finanzchef Holger Härter direkt an. Ihnen wird vorgeworfen, ihre Absicht zur Kontrolle von Volkswagen verschwiegen und heimlich nahezu alle frei verfügbaren Stammaktien des VW Konzerns gesichert zu haben.

Nach der Offenlegung der Anteilsverhältnisse kam es dann zu dem enormen Kurssprung, durch den Anleger hohe Verluste erlitten. In der Klageschrift hieß es unter anderem Porsche habe Investoren von VW getäuscht, in die Ecke getrieben und damit mehrere Milliarden Euro verdient.

Das Gericht in New York wies die Klage nun als unzulässig ab. Zur Begründung hieß es, die bundesstaatlichen US-Wertpapiergesetze fänden keine Anwendung auf die betroffenen Aktiengeschäfte. Ebenso wies das Gericht nach Angaben von Porsche die Klage gegen Wiedeking und Härter vollumfänglich ab.

Bereits im Jahr 2005 hatte Porsche mit dem Kauf von VW-Stammaktien begonnen, jedoch bis Herbst 2008 jegliche Kontrollabsicht bestritten. Im Oktober 2008 teilte Porsche dann überraschend mit, sich über Aktien und Optionen 74 Prozent der Stimmrechte an VW gesichert zu haben.

Die Optionsstruktur brach zusammen, als die Banken sich weigerten, weiterhin Kredite für Porsche aufrechtzuerhalten. Die Übernahmepläne waren somit gescheitert und beide Manager verließen im Juli 2009 das Unternehmen.

Die Vorwürfe der Kursmanipulation riefen auch in Deutschland die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Finanzaufsicht Bafin auf den Plan. Mitte 2010 durchsuchten Ermittler Büros und Privaträume der ehemaligen Porsche-Vorstände. Wiedeking und Härter äußerten sich nicht zu den Vorwürfen, die Ermittlungsverfahren in Deutschland dauern noch an.

Best regards
und viele Grüße aus Charlotte
Reinhard von Hennigs
www.bridgehouse.law